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Vornamen en masse

EnMasseDie beliebtesten Vornamen aus Österreich sind mir mittlerweile bekannt. Wie schaut es aber in Deutschland und der Schweiz aus?

Zur Zeit haben 10 Länder und Städte in Österreich offene Daten über beliebte Vornamen für Babys veröffentlicht. Zählt man alles zusammen, ergibt das 254 unterschiedliche Mädchen- und 233 Jungennamen.

Wie sieht die Situation in Deutschland aus? Als ich angefangen habe, die App Baby benamsen zu programmieren, gab es nur eine Stadt in Deutschland, die ihre Vornamensstatistiken als OpenData zur Verfügung gestellt hat: Moers.

Moers veröffentlicht die Top 30 Vornamen als CSV-Datei mit Daten seit 2009. Als ich vor ein paar Tagen einen kleinen Fehler in den Daten gefunden habe, wurde er umgehend behoben. Als „Dankeschön“ hat Moers gleich noch die Vornamen von diesem Jahr, Januar bis November, veröffentlicht. Wow.

Und der Rest von Deutschland? Ich habe nichts gefunden; also bin ich an die OpenData-Portalbetreiber herangetreten und habe nachgefragt. So hat z. B. Rheinland-Pfalz ein eigenes Portal. Dort habe ich nach offenen Daten zu Vornamen gefragt. Die Antwort war sehr kurz, ich solle doch beim Statistischen Landesamt nachfragen. Beim Statistischen Landesamt wurde ich an die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden verwiesen. Dahin wollte ich aber nicht abgeschoben werden. Nachdem das Statistische Landesamt mir erklärt hatte, dass sie solche Statistiken selber nicht vorrätig haben bekam ich eine Alternative vorgeschlagen: „Die zurzeit 209 Standesämter in Rheinland-Pfalz führen jährlich Listen mit den häufigsten Vornamen. Sollten Sie diese anschreiben wollen, können Sie ein Verzeichnis der Kommunalverwaltungen, Oberbürgermeister, Landräte und Bürgermeister beim Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz, zum Preis von 15,00 Euro käuflich erwerben.“

Darstellung von der Open Data-Bereitstellung von Vornamen in der DACH-Region. Bild basierend auf einer Karte unter CC-BY-SA von CGN2010 und Jolly Janner.

Andere OpenData-Portale, wie das in Rostock, bieten einen Extrabereich für Datenanfragen an. Seit Ende Mai steht mein Wunsch auf der Liste – leider noch ohne Ergebnis.

In Bremen kann man sich ebenfalls Daten wünschen. Das funktioniert ganz einfach, und seit Ende Mai befinden sich die beliebtesten Vornamen im OpenData-Portal der Stadt. Die Top 100 von 2006 bis 2012 ergeben je 180 unterschiedliche Namen für Mädchen und Jungen.

In Berlin ist es etwas schwieriger mit dem Wünschen. Ich musste mich erst anmelden, um im OpenData-Portal einen Verbesserungsvorschlag abzugeben. Seit Mitte August stehen die beliebtesten Vornamen vom letzten Jahr als offene Daten bereit. Daten von nur einem Jahr? Ja, aber sie haben es in sich: alle, wirklich alle Vornamen, die in einem Jahr vergeben wurden. Das sind stolze 6.210 unterschiedliche Mädchen- und 5.970 unterschiedliche Jungennamen.

Das war es für Deutschland. Es gibt sehr viele Vornamen, aber nicht einmal eine Handvoll Stellen, die sie veröffentlichen.

Und wie sieht es beim Nachbarn, der Schweiz aus? Zürich bietet eine Datei mit allen Vornamen von 1993 bis 2012 an. Das sind geballte 40.000 Zeilen voll mit Vornamen neugeborener Babys – 8.270 unterschiedliche Mädchen- und 7.990 unterschiedliche Jungennamen. Eine stolze Menge an Daten.

Bleibt also nur noch eine Frage: Warum ist meine App noch nicht mit diesen Daten ausgestattet? Weil es einfach zu viele Daten sind. Ich muss die App, vor allem aber meine Art der Datenaufbereitung neu organisieren. Danach steht dem nichts mehr im Wege!

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